Jetzt ist es amtlich. Trinity wird die nächsten 4 Wochen in Sant Feliu bleiben (müssen)! Die Beschaffung dieses kleinen Gummirades für die Kühlwasserpumpe dauert 3 Tage. Nachdem unser Servicetechniker erstmal das falsche Teil bestellt hat, müssen wir über das Wochende ausharren, bis er am Montag bewaffnet mit Seriennummer, Baujahr und genauer Typenbezeichnung auf die Suche nach dem korrekten Ersatzteil gehen kann. Montag Nachmittag kommt der Anruf: „Karl, you have no luck“. Es stellt sich heraus, dass das Teil wohl nirgendwo im näheren Umkreis auf Lager ist und zentral von Honda bestellt werden muß. Wenn der Expressversand klappt, ist es Mittwoch da. Leider ist ab Mittwoch Abend das Wetterfenster Richtung Golf Du Lyon wieder zu. Es sind 7 Windstärken aus nördlicher Richtung am berüchtigten Cap de Creus angesagt. Nicht machbar!
Aber mal der Reihe nach. Eigentlich lief alles ganz gut am Freitag. Unser Motorbootskipper hat mich am Nachmittag zum Marinedepot gefahren, wo ich die Ersatzteile nebst Dichtmasse in Empfang nehmen konnte. Anschließend ging es zur Ferreteria (Eisenwarenhandel – Ich lerne noch Spanisch hier), wo ich ein paar vernünftige Schrauben kaufen konnte.
Ich habe mich bei meinem Vorbesitzer erkundigt ob er die Inspektionsdeckel mal ausgetauscht hat. Hat er, weil die Originalen wohl schon etwas brüchig waren. Sehr löblich! Leider hat er Schrauben verwendet, die so kurz waren, dass sie kaum im GFK gegriffen haben. Zwei Umdrehungen haben gereicht, und die Schrauben waren draussen. Habe erstmal alle Schrauben an allen vier Inspektionsöffnungen ausgetauscht. Das hält jetzt!
Der Einbau des neuen Inspektionsdeckels nebst Austausch aller Schrauben an den weiteren Deckeln hat keine Stunde gedauert.
Nur noch auf unseren Motorexperten warten und dann los. Gegen 18:00 kam der Anruf. „Karl, the impeller is wrong. It is impossible today. You have to wait till Monday evening“. Den Rest der Geschichte hab ich ja schon erzählt.
Super! Frustration macht sich breit. Gerade hatte ich bei Sylvie in Port Gruissan den Krantermin bestätigt und einen Liegeplatz gebucht. Also Liegeplatz absagen. Den Krantermin am Dienstag halte ich erstmal fest.
Ich nutze die Wartezeit um die Reparaturliste abzuarbeiten. Der Fehler an der Navigationsbeleuchtung ist schnell gefunden. Die Anschlüsse vorne sind total korrodiert. Als ich die Lampe abschraube brechen die Kupferkabel gleich ab. Ein erneuter Gang zur Ferreteria um neue Ringkabelschuhe zu kaufen. Der kleine Laden scheint alles zu haben. Kabel großzügig abgeschnitten, Kabelschuhe aufgequetscht, wieder zusammengeschraubt alles schön dick mit Sikkaflex abgedichtet – geht wieder (30 min).
Die Toilettenspülung ist auch schnell behoben. Im Ansaugventil hat sich ein kleiner Fisch verklemmt. Nachdem der entfernt ist geht’s wieder.
Was jetzt tun. Ich könnte ja schon mal die Mastauflagen bauen, damit das erledigt ist. Claudia in der Rezeption zeigt mir wo der nächste Baumarkt ist und organisiert mir ein Großraumtaxi, in dem ich die langen Hölzer transportieren kann. Damit ist der Sonntag ausgefüllt. Der Motorbootskipper und die Marineros schauen vorbei und fragen was ich da für seltsames tue? Ich erkläre es und sie nicken. Aha. Bin mir nicht sicher, ob das Anerkennung oder Mitleid ist. Mir zumindest gefällt meine Konstruktion.
So, alles fertig. Boot ist wieder trocken, dicht und funktionsfähig, bis auf diesen verd…. Motor.
Am Montag Nachmittag dann die Hiobsbotschaft.