Canal du Midi und Canal de Garonne

Von Sallèles-d’Aude nach La Redorte (29.05.2017)
32,6 km – 11 Schleusen

Am Morgen nach unserer ersten Nacht im Kanal teilen wir uns auf. Lutz geht zum Bäcker, Christoph in den Supermarkt, ich zur Tankstelle. Am Abend vorher hatten uns noch zwei Engländer auf unser seltsames Boot angesprochen und uns im Laufe des Gesprächs verraten, wo wir unsere Einkäufe erledigen können. Alles nur 200m entfernt.

Letztendlich sind es  eher 2 km. Entfernungen schätzen ist nicht jedermanns Sache. Der kurze Einkaufstrip dauert somit etwas länger, aber um 10:00  werfen wir die Leinen nach einem ausgiebigen Frühstück los. Zunächst gilt es eine Flucht von 5 Schleusen zu überwinden. Danach sind wir endlich  im Canal du Midi und können uns erstmal für eine Strecke von 17 km erholen und die mediterane Landschaft zu beiden Seiten geniessen. Nach weiteren 6 Schleusen erreichen wir unser Tagesziel, Redorte. Ein kleines unscheinbares Städchen. Immerhin gibt es eine Dusche am Anleger. Ein Frau verkauft frische Kirschen und wir veranstalten ein Kirschkernweitspucken bevor wir uns ums Abendessen kümmern. Es gibt Nudeln – was sonst.

 

Von La Redorte nach Carcassonne (30.05.2017)
34,5 km – 20 Schleusen

Diesmal sind wir früh um 9:00 los. Leider sind wir diesmal nicht die ersten an der Schleuse und müssen warten. Kurz nach uns kommt Martin mit seinem holländischen Plattbodenschiff. Mit ihm fahren wir die nächsten Schleusen zusammen. Kein Problem, denn Martin hat sein 20 Meter langes Schiff zusammen mit seiner Frau im Griff.

Auf dieser Etappe haben viele Schleusen mehrere Kammern. Die Schleusen sind hier mit Schleusenwärtern besetzt. Ohne die würde wahrscheinlich das Chaos ausbrechen. Eine zeitlang sind wir regelmässig mit 2 anderen Booten in der Schleuse. Wir taufen sie Bombenleger und Prof Hastig. Während Bombenleger offensichtlich Routine beim Schleusen hat, macht Prof. Hastig seinem Namen alle Ehre. Äußerst bedächtig fährt er jeweils in die Schleusenkammer ein und steht dann trotzdem quer. Ich steh jedesmal mit dem Bootshaken am Heck bereit, um Trinity tapfer zu verteidigen. Irgendwann erklärt ein Schleusenwärter der Mannschaft von Prof. Hastig, dass es hilfreich ist, wenn eine Person vor der Schleuse aussteigt und die Leinen vom Boot entgegen nimmt. Danach funktioniert es etwas besser.

Prof. Hastig macht zum Glück irgendwann Pause. Wir fahren weiter. Wir wollen heute noch nach Carcassonne. Kurz vor 7 Uhr nehmen wir die letzte Schleuse vor dem Hafen von Carcassonne. Es gibt keinen Platz für uns in der Bootsmarina, aufgrund der Länge unseres Mastes. Wir finden einen Platz am Kanalufer. Heute leider keine Duschen.

Abends steht Stadtbesichtigung und Essen auf der Citadelle im Programm. Wir sind die letzten Gäste, die gehen.

 

Rennen um den Schleusenplatz

 

Von Carcassonne nach Castelnaudary (31.05.2017)
40,2 km – 23 Schleusen

Langsam stellt sich Routine ein. Die Schleusenvorgänge klappen immer reibungsloser. Es sind nur wenige Boote unterwegs. Die Schleusenwärter stehen per Funk in Verbindung. Die nächste Schleuse wartet meist schon mit offenen Toren auf uns. Die Tore schließen oft noch bevor wir richtig festgemacht haben. Es kommt uns vor, als nähmen wir an einem inoffiziellen Rennen um den diesjährigen Rekord zwischen Carcassonne und Castelnaudary teil und es liefen bereits  geheime Wetten zwischen den Schleusenwärtern. Unser Rekord liegt bei ca. 10 Minuten. Nach der letzten 4-fach Schleuse gegen 18:00 sind wir in Castelnaudary. Wir finden einen netten Liegeplatz, aber leider sind wir zu spät. Die Capitainerie hat schon zu und auf die Toilette kommt man nur mit einem Code. Schon wieder keine Duschen.

Heute gehen wir mal Essen.

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Von Castelnaudary über den Berg nach Montgiscard (01.06.2017)
39,6 km – 19 Schleusen

Wir starten am nächsten Tag etwas später. Die Capitainerie hat ab 8:30 auf und wir können die sanitären Einrichtungen benutzen. Ich habe bei Google Maps eine Tankstelle entdeckt, die nur 1,6 km entfernt ist und mache mich mit zwei  10Liter Kanistern auf den Weg. Es geht vorbei an der 4fach Schleuse, unserem Zieleinlauf von Gestern, einer stillgelegten Eisenbahnstrecke und wilden Schrebergärten. Die wirtschaftliche Blütezeit, die vielleicht der Kanal mit sich gebracht hat, scheint vorbei zu sein. Gegen 10 Uhr fahren wir weiter.

Es geht jetzt Schlag auf Schlag. 7 Schleusenkammern auf 4 km, dann haben wir das Plateau des Kanals erreicht. Zur Gipfelfeier machen wir an der Stelle, wo der Kanal mit Wasser gespeist wird fest. Wir sind jetzt auf 198m über NN, die wir uns über 71 Schleusenkammern erkämpft haben. Ab der nächsten Schleuse geht’s wieder bergab.

Nach der Mittagspause um 13:30 geht es weiter. Bergab ist das Ganze wesentlich entspannter. Wir schaffen heute noch weitere 12 Schleusen und machen gegen 18:30 an einem alten Anleger in Montgiscard fest. Wasseranschluss ist vorhanden, aber wieder keine Duschen. Wir behelfen uns heute mit der Heckdusche, was erstaunlich gut funktioniert und nach der Hitze des Tages die notwendige Abkühlung liefert.

Anschließend erkunden wir das in der Nähe liegende Örtchen. Einen Bäcker gibt es und eine imposante Kirche in Backsteingotik, aber kein Restaurant, in das wir einkehren könnten. Wir versorgen uns an Bord.

 

Von Montgiscard durch Toulouse in den Canal de Garonne (02.06.2017)
31,5 km – 9 Schleusen

Man merkt, dass der Abstieg Richtung Atlantik wesentlich gemäßigter erfolgt als der Anstieg vom Mittelmeer. Der Abstand zwischen den Schleusen ist größer und der Schleusenhub geringer. Alles läuft viel entspannter ab. Keine Wassermassen, die in die Kammer stürzen und große Turbulenzen verursachen.

Wir kommen schnell voran. Gegen Mittag sind wir schon in Toulouse. Das Ufer ist von Hausbooten gesäumt und wir müssen langsam fahren. Die Temperaturen nähern sich der 30 Grad Marke und wir sind froh, wenn Bäumen am Ufer Schatten spenden. Vor der Riquet Bridge müssen wir einen Zwangsstop einlegen. Der Schleusenbetrieb hat von 12:30 bis 13:30 Mittagspause. Das scheint auch für Automatikschleusen zu gelten. So ganz haben wir das noch nicht durchblickt. Lutz und Christoph gehen auf die Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit. Außer viel Verkehr und einer Statue zu Ehren Paul Riquet, dem Kanalerbauer gibt’s aber nichts .

Die nächste Schleuse befindet sich direkt vor dem Bahnhof. Sie ist ziemlich groß. Es ist schon ein witziges Gefühl, nach all den Tagen, in denen wir fast alleine durch die französischen Landschaften gefahren sind, jetzt mit dem Boot mitten in der Großstadt vor dem Bahnhof zu stehen, umringt von mehrspurigen Strassen. Um uns tost der Verkehr. Die Schleuse wird anscheinend fernbedient. Ich winke in die Überwachungskamera und hebe den Daumen. Der Wasserspiegel senkt sich und wir fahren in den Keller von Toulouse.

Es geht ziemlich tief runter und der Verkehrslärm ist nur noch gedämpft zu vernehmen. Wir fahren eine zeitlang zwischen steilen Wänden, bevor der Kanal wieder breiter und  von einer grünen Böschung und Fußwegen auf beiden Seiten gesäumt wird. Noch 2 Schleusen und wir sind im Port de l’Embouchure. Der Kanal du Midi endet hier in einem großen Becken mit 2 Abzweigungen. Scharf rechts geht es in den Canal de Garonne.

Die Schleusenwärterin der letzten Schleuse hat uns mitgeteilt, dass der Canal de Garonne heute ab Schleuse 4 gesperrt ist und erst am nächsten Tag wieder öffnet. Was tun? Das Hafenbecken hier mitten in der Stadt erscheint uns, insbesondere in der drückenden Hitze nicht sehr verlockend. Es gibt keinerlei Schatten. Wir beschließen weiterzufahren. Da muß es doch noch einen besseren Platz geben.

Gibt es leider nicht. Der Canal de Garonne führt die ersten Kilometer bis Montech fast schnurgrade entlang von Autobahnen und der Schnellzugstrecke nach Bordeaux durch Industriegebiete. Die Gegend sieht nicht sehr einladend aus. Am Ufer und unter den Brücken sehen wir zahlreiche Behausungen, deren Bewohner wir gar nicht näher kennenlernen wollen.

Vor der Schleuse Nr.1 tummeln sich plötzlich eine Menge kleiner Boote mit Kindern, die anscheinend gerade rudern lernen. Das sieht nicht so aus als ob die Kleinen ihre seltsamen Gefährte, die aussehen wie mit Rudern ausgerüstete Surfboards, beherrschen. Ich nehme das Gas raus, da werden wir auch schon vom Ufer angesprochen. Offensichtlich der Trainer, der uns auf dem Fahrrad entgegen gefahren ist. Wir möchten doch bitte langsam fahren und uns links halten, er würde versuchen, seine Schützlinge auf die rechte Fahrwasserseite zu bugsieren.

Wir haben natürlich vollstes Verständnis. Schließlich sind meine beiden Mitfahrer selbst passionierte Ruderer, worauf sie natürlich auch hinweisen. So entspinnt sich ein Gespräch in dessen Verlauf uns plötzlich einfällt, dass so ein Ruderheim doch bestimmt Duschen hat. Könnte man nicht eben……..

Natürlich kann man. Die Dusche wird für uns geöffnet und wir bedanken uns mit einer kleinen Spende in die Jugendkasse. Das tut gut. Insbesondere da die Sonne nach wie vor brennt und die Temperatur die 30 Grad  überschritten hat.

Wir fahren weiter auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen. Vor Schleuse 4 ist Schluß. Na dann müssen wir wohl oder übel hier übernachten.

Wir starten noch eine Expedition in das benachbarte Industrierevier, um unsere Essens- und Trinkwasservorräte aufzubessern. Mitten zwischen Autowerkstätten, Schrottplätzen, Bauunternehmungen finden wir tatsächlich einen Bio Laden, wo wir ein paar Lebensmittel und einen Kanister Wein erstehen.

Zurück an Bord wird gekocht und irgendwie wird der Abend doch noch lustig.

 

Von Schleuse Fenouillet nach Montech (03.06.2017)
36,2 km – 6 Schleusen

Am nächsten Morgen warten wir vergeblich darauf, dass wir in die Schleuse einfahren können. Die Ampel zeigt auch nach 9:00 zwei rote Lichter. Also mal wieder den Notrufknopf gedrückt. Keine Reaktion. Am Bedienpult steht eine Notrufnummer. Da meldet sich nur der Anrufbeantworter. Ist diese Schleuse jetzt dauerhaft kaputt? Wir versuchen es wieder und wieder. Schließlich meldet sich eine Stimme auf Französisch. Wir erläutern, dass die Schleuse Nr. 4 im Canal de Garonne keinen Mucks von sich gibt. Er scheint zu verstehen und teilt uns mit, dass er in „fifty minute“ da ist. Ich frage nach „fifteen minute“ nein fifty. Ja super, dann ist ja schon bald Mittag!

Nach gut einer Stunde kommt jemand mit dem typischen weissen Dienstfahrzeug der Kanalgesellschaft angebraust. Er schaut sich die Ampel an und scheint erstmal die Schleuse einzuschalten. Wurde gestern Abend wohl vergessen. Anschliessend wird die Handbedienung rausgeholt und das Tor geöffnet. Wir können einfahren. Das Tor schließt sich und schon isser wieder auf und davon.

In der nächsten Schleuse sehen wir ihn wieder. Sie funktioniert aber er weist uns darauf hin dass an der darauffolgenden Schleuse gearbeitet wird. Wir sollen den Mechaniker dort ansprechen. Er würde uns helfen.  Aha.

Die besagte nächste Schleuse ist geschlossen. Kein Licht, keine Reaktion, kein Mechaniker. Nicht zu fassen. Wir legen an, um mal wieder den Notruf zu betätigen, aber da kommt auch schon unser bekannter Schleusenwärter angebraust. Er fragt uns wo der Mechaniker ist. Achselzucken unsererseits. Er bedeutet uns wieder an Bord zu gehen und fängt an, irgendwelche Inspektionsschächte an der Schleusenmechanik zu öffnen. Vom Boot aus sehen wir dass irgendwann eine zweite Person zur Hilfe kommt. Anscheinend der Mechaniker.

Wir haben das Gefühl, als wären wir seit Monaten die ersten, die überraschend den Kanal benutzen wollen und jetzt müssen erstmal alle Schleusen auf unserem Weg wieder gängig gemacht werden.

Irgendwann geht das Tor auf und wir können einfahren. Bevor das Tor wieder ganz zu ist, sind beide wieder auf und davon. Müssen wohl schnell die nächste Schleuse reparieren. Zumindest funktioniert ab jetzt alles.

Das Wetter wird schlechter. Es wird kühl und fängt schließlich an zu regnen. Ich ziehe mein Ölzeug an und der Rest der Crew begibt sich in die Kajüte und betreibt Augenpflege.

Um 15:00 erreichen wir Montech. Ein richtiger Hafen mit Hafenbecken und Anlegestegen. Es gibt Strom, Wasser, Dusche, Stadt mit Einkaufsmöglichkeit und Sternerestaurant direkt am Hafen. Sehr schön.

Am Hafen werden wir von einem Mann auf einem Moped angesprochen. Er wäre der Schleusenwärter und will wissen, ob und wann wir am nächsten Tag weiter wollen. Er wohnt anscheinend auch auf einem der Boote hier.

Nach einem Besichtigungs- und Einkaufstrip ins nahe Örtchen begeben wir uns ins Hafenrestaurant, welches uns empfohlen wurde. Das Essen ist wirklich gut, wenn auch nicht gerade günstig. Sowas hätten wir hier nicht erwartet. Das Publikum scheint auch durchaus von weiter her zu kommen.
Nur Gin Tonic können die hier gar nicht. Das war ’ne Frechheit. Abzüge in der B-Note.

Von Montech nach Moissac (04.06.2017)
21,4 km – 15 Schleusen

Am nächsten Morgen starten wir nicht allzu früh. Die Ampel an der Schleuse direkt hinter dem Hafen zeigt doppelrot. Geht das schon wieder los? Die Schleuse scheint auch keine Automatikschleuse zu sein. Da kommt auch schon der Mopedmann von gestern am Ufer entlang gebraust. Ach ja, das ist ja der Schleusenwärter. Er parkt sein Moped und nimmt Helm und Jacke ab. Darunter erscheint vorschriftsmäßig die blaue Schleusenwärteruniform. Der Mann ist jetzt im Dienst. Die Schleuse öffnet sich. Klappt ja gut.

Wir kommen in der Schleuse ins Gespräch. Er betreut die nächsten 5 Schleusen, die alle modernisiert wurden und halbautomatisch funktionieren. Er wird uns bis zur letzten Schleuse begleiten. Viele Boote scheint hier niemand zu erwarten.

Parallel zu diesen Schleusen gab es früher ein sogenanntes Wasserkeilhebewerk. Man könnte auch Wasserrutsche für grosse Boote dazu sagen. Zwei riesige Eisenbahntriebwagen auf Rädern haben bis zum Jahr 2009 größere Schiffe auf einer schiefen Ebene den Kanal hochgeschoben. Seit der Kanal kommerziell nicht mehr genutzt wird, lohnt sich der Betrieb nicht mehr und die Anlage wurde stillgelegt. Schade, das hätte ich gerne mal gesehen.

Die 5 Schleusen absovieren wir gemeinsam in Rekordzeit. Unser Schleusenwärter knattert uns voraus. Die Schleusentore sind geöffnet wenn wir ankommen. Er drückt die Knöpfchen und fährt wieder voraus. Super Service.

Kurz vor Moissac, unserem Tagesziel,  überqueren wir via Aquädukt  die Tarn. Ein beeindruckendes Bauwerk. Moissac scheint ein nettes Städtchen zu sein, aber der Hafen ist ziemlich voll. Es scheint auch irgendein Volksfest mit Rummel stattzufinden. Wir hätten wohl besser reservieren sollen. Unschlüssig treiben wir zwischen den eng geschlossenen Bootsreihen. Es gibt noch 2 Lücken. Wir interessieren uns für die größere von beiden. Vielleicht passen wir mit unserem fast 15 Meter langen Mast da rein. Der Hafenmeister ruft uns vom Ufer was zu. Diese Lücke wäre schon für eine Penniche (großes Kanalboot) reserviert. Wir weisen auf unseren Mast hin und nach einigem hin und her gibt er sein ok. Dann muß die Penniche halt in die kleine Lücke. Schwein muß man haben.

Ian, der Hafenmeister ist ein cooler Typ. Er ist Engländer und scheint den Hafen auf eigene Rechnung zu betreiben. Er erklärt uns, dass hier gerade Pfingsten gefeiert wird. Der Hafen ist aber eigentlich immer voll und normalerweise reservieren die Boote hier ihre Plätze. Aha, jetzt wissen wir’s. Dass die Penniche ihm vielleicht böse ist, falls sie nicht in die letzte Lücke passt scheint Ihn weniger zu stören – zu unserem Glück. Heute macht er sich hauptsächlich um seinen Hund Betsy sorgen. Betsy ist schon etwas älter und hasst Lärm, insbesondere Feuerwerk und das Böllerknallen, das gerade irgendwo am Ufer der Tarn stattfindet. Bei jedem Schuß zuckt Betsy zusammen. Ian weist uns darauf hin, dass am nächsten Tag die meisten Läden geschlossen haben. Er erklärt wo die Sehenswürdigkeiten im Ort sind. Den Schüssel zu Klo und Duschen kann man sich bei Bedarf von seinem Boot abholen. Ian ist eigentlich immer da.

Nach einem Anlegerbier machen wir uns auf Erkundungstour. Es gibt jede Menge alter Gebäude, einen sehr alten Dom, an dem man die Baustile der letzten 500 Jahre erkennen kann und ein Kloster auf einem Berg. Von oben hat man eine schöne Aussicht auf Moissac.

Wir haben heute nicht wirklich Lust auf Rummel und verbringen den Abend auf dem Boot.

 

Von Moissac nach Agen (05.06.2017)
43 km – 8 Schleusen

Am nächsten Morgen geht’s wie üblich gegen 10:00 weiter. Wir kommen zügig voran. Keinerlei Schleusenausfälle oder ähnliche Schwierigkeiten. Die Landschaft links und rechts wird wieder interessanter und der Kanal verläuft nicht mehr so schnurgerade wie hinter Toulouse. Um 15:30 sind wir schon in Agen und bekommen einen Liegplatz am Schwimmsteg in der Locaboat Marina.  Der Schwimmsteg ist sehr wackelig, was Lutz beim verpatzten Anlegemanöver fast zum Verhängnis wird, als er mit einem weiten Satz auf den Steg springt. Das  Marinapersonal findet’s lustig.

Der Bahnhof von Agen liegt direkt neben dem Kanal, nur durch eine Strasse getrennt. Lutz und Christoph verlassen mich hier. Ihr Urlaub ist zu Ende. Meiner eigentlich auch, aber ich hänge noch ein paar Tage an. Ich möchte Trinity doch noch gerne in die Gironde bringen.  Nachdem wir im Bahnhof für Lutz und Christoph die Zugtickets zurück nach Toulouse gekauft haben geht’s auf Erkundungstour.

Man sieht dem Städtchen an, dass es schon bessere Tage gesehen hat. Es gibt schöne alte Bausubstanz, die leider an vielen Stellen brökelt. Wie auch schon in den anderen Orten zu sehen, scheint die wirtschaftliche Situation im Moment schwierig zu sein.

Abendessen gibt es heute zum Abschied in der Pizzeria „Al Dente“. Nach einem Absackerwein an Bord geht es heute früh in die Koje.  Um 6:30 ist Wecken, um 7:23 geht der Zug.

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