Kein Wind in der Biskaya

Es ist absolut windstill, keine Welle, keine Boote weit und breit, der Motor dröhnt, der Autopilot steuert Trinity zuverlässig auf die Ile de Groix zu. Noch ca 13 Meilen. Das gibt mir Gelegenheit einen ersten Bericht zur 3. Etappe meiner Überführung abzugeben.

Als Manschaft sind diesmal meine beiden Söhne, Paul und Jakob, mit an Bord. Wir sind Freitag nach Flug und Zugfahrt in Pauillac angekommen. Am nächsten Tag war gleich um 11:30 der Termin zum Mast stellen. Vorher ist noch einiges zu erledigen. Wir haben das gute Stück in Port Leucate wirklich gut verpackt. Vielleicht können wir ja schon am Nachmittag nach Port Medoc aufbrechen. Hochwasser ist gegen 13:00, so dass wir mit ablaufendem Wasser die Strecke zügig in 4-5 Stunde schaffen sollten.

Diesen Plan haben anscheinend einige hier. Unser Steg leert sich gegen 13:00 merklich. Auch die Heavenly Twins, der Katamaran, der mich schon auf der Flusstour nach Bordeaux begleitet hat, ist dabei. Wir allerdings nicht. Das Aufstellen des Masts ging natürlich nicht so ruckzuck wie erhofft. Der Hafenmeister stand zwar schon um 11:00 bereit aber wir waren noch nicht ganz vorbeitet. Die ganzen Fallen und Wanten waren total vertüdelt und verknotet und der Strop um den Mast anzuheben war nicht vorbereitet. Der Befestigungsbolzen für das Vorstag wollte partout nicht ins Loch und der Sicherungssplint erst recht nicht. Das hat fast eine halbe Stunde gekostet. Aber schließlich steht der Mast und wir gehen wieder an den Steg.

Es ist 15:00 bis schließlich alles wieder montiert und überprüft ist. Jetzt macht es auch keinen Sinn mehr loszufahren. Ich melde mich schon mal beime Hafenmeister ab und bezahle meine 3 Wochen Liegegebühr. Wehr weiss ob das Büro am Sonntag besetzt ist. Als Abschiedsgeschenk gibt es von Ihm eine Flasch Rotwein aus Pauillac. Das ist mal ne nette Geste.

Wir verbringen den Rest des Tages mit Einkaufen, kleineren Reparaturen und sonstigen Vorbereitungen.
Am Abend, gegen 20Uhr läuft die Heavenly Twins und noch ein weiteres Boot, dass den Hafen am Mittag verlassen hat wieder ein. Ich frage beim Katamaranskipper nach, was der Grund sei. Der erzählt, dass es sehr windig war, und sich 5 Meilen vor Port Medoc eine so unangenehme kurze und steile Welle aufgebaut hat, dass seine Schrauben aus dem Wasser kamen. Als dann auch noch sein betagte Fock einmal quer durchgerissen ist, musste er umkehren. Für den nächsten Tag ist eigentlich das gleiche Wetter angesagt. Mir wird mulmig. Kurze steile Welle unter Motor mag Trinity gar nicht!

Trinity ist wieder vollständig

Abschiedsgeschenk

Von Pauillac nach Port Medoc (25 Nm)

Am nächsten Tag geht es um 13:00 ca. 1 Std vor Hochwasser los. Der Wind steht so, dass man hoch am Wind gerade so dem Fahrwasser folgen kann. Es ist ein Freude endlich wieder unter Segel zu sein. Der Wind frischt auf, je weiter wir nach Norden kommen. Trinity macht 9-10 Knoten Fahrt durch das Wasser. Mit Strom kommen wir auf 13 Knoten. Die Kurze steile Welle stellt sich auch heute ein, aber nur mit ca 50cm Höhe. Kein Problem für uns. Da schneiden unsere schlanken Rümpfe einfach durch. Um 17:30 sind wir schon im Hafen. Den erfolgreichen Etappenstart belohnen wir mit einem Restaurantbesuch. Danach gehtes früh in die Koje.

Liegeplatz Port Medoc

Von Port Medoc nach St. Denise de Oleron (55 Nm)

Heute sind die Bedingungen, d.h. Wind und Strom gegen uns. Wir legen um 9:00 ab. Unser 15PS Honda schiebt uns mit 6 Knoten durch das Wasser. Leider bleiben davon nur 3,5 Knoten über Grund übrig. Egal wir müssen weiter. In der Girondemündung gibt es 2 mit Wracks gespickte Untiefen. Das Plateau de Cordouan, das mit einem imposanten Leuchtturm versehen ist,  und das Cap de Mauvais. Ich versuche so gut es geht den Bogen um den Phare de Cordouan abzukürzen. Die sich in der Ferne bedrohlich abzeichnenden Brandungswellen lassen mich jedoch gebührend Abstand halten. Im Fahrwasser vor dem Cap Mauvais müssen wir nach Westen abbiegen und können endlich Segel setzen. Wir würden heute gerne La Rochelle erreichen oder wenigstens die Spitze der Ile de Oleron.
Tapfer kreutzen wir gegen den Nordwind auf, bis dieser schließlich einschläft. Also wieder Motor an. Wenigstens behindert uns die Strömung jetzt nicht mehr.
Spätnachmittags setzt endlich wieder Wind aus NW ein. Wir können die Nordspitze der Ile de Oleron anliegen und erreichen unser Tagesziel St Denise de Oleron in der Dämmerung. Wir Ankern ausserhalb des Hafens. Der Hafen hat ein Süll und kann bei Ebbe, d.h. heißt am nächsten Morgen, wenn wir los wollen, nicht verlassen werden.

Phare de Cordouan
Angelboot
Cap de Mauvais
Abendstimmung vor der ile de Oleron

Von St. Denise nach Port Joinville auf der Ile de Yeu (75 Nm)

Der folgende Tag begann sehr vielversprechend. Als wir am nächsten Morgen aufwachen, erwartete uns schon eine frische Briese. Wir beeilen uns mit einem einfachen Frühstück. Dann heißt es Anker auf und los. Wir haben räumlichen Wind und können zum erstenmal unseren Spinnaker setzen. Im Nu ist die Süspitze der Ile de Re erreicht. Da läßt uns leider schon wieder der Wind im Stich. Also mal wieder Motor an. Gegen 16:00 stellte sich endlich eine Brise ein, allerding von vorn aus NNO.

Egal, endlich den Motor aus. In flotter Fahrt geht es nach Norden. Um 22:45 machen  wir endlich in Port Joinville, am letzten verbliebenn Platz fest. Wir sind müde und es geht gleich ins Bett.

 

Von Port Joinville nach Port Tudy auf der Ile de Groix (76 Nm)

Für den heutigen Tag ist guter Wind angesagt. Wir sind von der frühen, ungewohnte Betriebsamkeit im Hafen angesteckt. Eigentlich wollten wir unsere Vorräte aufstocken aber in Anbetracht der Öffnungszeiten des Supermarktes (9:00) verzichten wir. Aber Tanken an der örtlichen Tankstelle (zu Wucherpreisen von 192€/Liter) und Croissants zum Frühstück müssen sein.
Um 9:15 legten wir ab. Die See vor dem Hafen ist ziemlich kabbelig. Vor der Hafeneinfahrt hat sich schon ein ganzer Pulk von Segelbooten versammelt, die alle dabei sind ihre Segel zu setzten. Alle machen sich in nördliche Richtung auf den Weg. 3-4 Windstärken und halber Wind. Endlich mal Fahrt im Schiff. In dem Pulk fühlt sich das fast an wie auf einer Regatta.Ein großer Mono fängt an seinen Spinnaker zu setzen. Ein abenteuerliches Unterfangen, bei dem spitzen Kurs. Aber schließlich steht das Ding und das schwere Boot schiebt mit viel Lage und mächtiger Bugwelle durch das Wasser.
Das ist unser Wecksignal. Wenn der das kann…. Paul, Spinnaker klar machen. Wir brauchen einige Zeit bis wir die ganzen Leinen vorbereitet haben. Aber dann geht’s los. Die 90 qm Tuch füllen sich mit Wind und Trinity beschleunigt mächtig. Das Ding entwickelt ja ganz schön Druck denke ich noch und schon gibt’s einen lauten Knall.

Was ist passiert? Lage checken. Der Spinnaker flatter querab und der Bugspriet zeigt senkrecht nach oben. Einen der neuen Ronstan Blöcke für den Niederholer hat es zerissen. So ein Mist. Welche Bruchlast hatte der noch? Das muß ich checken. Aber erstmal gilt es, dass flatternde Tuch, welches da am Mast zerrt zu bergen. Paul schafft es erst als ich ordentlich abfalle und dafür sorge, dass das Segel im Windschatten des Großsegels zusammenfällt.
Na dann eben ohne Spinnaker. Der Kurs war dafür eh nicht ideal und wir erreichen auch so 13 Knoten. Den Pulk haben wir jedenfalls schnell hinter uns gelassen. Als der Wind später nachlässt ersetze ich den Block durch einen dieser neuen Führungsringe auch Thimble genannt. Kurze Zeit später, als es wieder aufbries, bricht allerdings der 2. Block der Niederholertalje auch noch. Auf dieser Leine liegt definitv viel Last!
Wir fahren südlich um die Belle Ile. Ich habe den 2. Block des Niederholers ersetzt und wir sind wieder unter Spinnaker.
Am Nordende von Belle Ile müssen wir ihn leider wieder runter nehem, weil der Wind weiter auf Nord dreht und bald ganz einschläft. Die letzten 15 Meilen bis zur Ile de Groix fahren wir unter Motor. Wir kommen um 20:00 in Port Tudy an. Alle Stegliegeplätze sind belegt. Nur im Vorhafen ist noch eine Mooringtonne nahe der Pier frei. Da trauen sich die großen Monos mit ihren über 2 Meter Tiefgang nich hin. Für uns kein Problem. Ich manövriere vorsichtig rückwärts zwischen den Bootsreihen durch. 7,8Meter ist doch ganz schön breit. Das Boot wir mit Vor- und Achterleine zwischen zwei Mooringtonnen festgemacht. Es ist jetzt schon 20:30. Um an Land zu kommen, müssen wir allerdings erst das Schlauchboot aufpumpen. In der Hafenkneipe direkt an der Pier gibt’s ein Anlegerbier bzw. Cola sowie vom freundlichen Kneipenwirt einen Stadtplan und eine Info über die Einkaufsmöglichkeiten am nächsten Morgen.
Port Tudy ist ein malerischer kleiner Hafen und anscheinend für seine Sonnenuntergänge bekannt. Zumindest ist die Hafenmauer ab 21:30 mit Touriste besetzt, die alle gen Westen starren. Ich finde noch eine Lücke und kann ein schöne Foto schiessen. Nach Sonnenuntergang steigt der ganze Schwung wieder in seine hochmotorisierten Offshore Schlauchboote und braust mit Hochgeschwindigkeit über das windstille, flache Wasser zum Festland.

Ich paddle wieder an Bord. Abendessen, spülen, Wettervorhersage holen und ab in die Koje.

Abgerissen!
Port Tudy, Ile de Groix
Ohne Schlauchboot geht nix
Wieder ein schöner Sonnenuntergang

Auf nach Bordeaux

Von Agen nach Le Mas d’Agenais
48,3 km – 10 Schleusen

Ab jetzt bin ich alleine unterwegs. Heute morgen um 7:00 habe ich Lutz und Christoph zum Bahnhof begleitet und auf dem Rückweg noch einen Abstecher zum Aquädukt über die Garonne gemacht. Ein wirklich imposantes Bauwerk. Nach dem Frühstück steht noch ein Spaziergang an. Google Maps sagt, dass in ca. 1km Entfernung eine Tankstelle liegt. Also schnappe ich mir meine 2 leeren blauen Kanister und dackel durch das morgentlich ausgestorbene Agen. I’m walking…..

Danach spülen, aufräumen und los. Heute ist es windig. Das Ablegemanöver klappt so lala, weil der Wind mich gegen den Steg drückt. Das macht mir nochmal deutlich, dass meine Manöver ab jetzt besonders gut geplant sein müssen, weil kein Lutz oder Christoph mal eben irgendwo hinspringen können, um eine Leine zu befestigen oder das Boot abzuhalten oder auch nur zu schauen ob’s passt.

Die erste Feuertaufe kommt bald. Kurz hinter dem beeindruckenden Aqädukt über die Garonne kommt eine Serie von 4 Schleusen, die gekoppelt sind. Bei Ausfahrt aus einer Schleuse öffnet gleich die nächste in ca 500m Abstand.

Einfahrt in die erste Schleuse klappt prima. Ich fahre mit Minimalfahrt ein, stoppe kurz auf. Leerlauf rein, Pinne loslassen unter dem Mast durchkrabbeln, Festmacher in der Bootsmitte greifen, auf das Ufer springen (30cm), Leine um  den Poller, Trinity legt sich mit der Restfahrt an die Schleusenwand, grünen Automatikknopf drücken, zurück an Bord. Schleusentore schliessen sich. Das war ja einfach. Ich bin stolz auf mich!

In der nächsten Schleuse bekommt der Stolz gleich einen dicken Dämpfer. Die Schleuse ist ziemlich voll, so daß der steinerne Rand der Schleusenkammer nur 10cm über den WasserspiEgel ragt. Ich fahre vielleicht minimal zu schnell ein, bin vielleicht etwas zu dicht an der Mauer,  dazu kommt ein Windböe, die mich  gegen die Wand drückt, die Fender rutschen nach hinten und flutschen aus der Lücke zwischen Steinen und Bordwand, noch bevor ich eingreifen kann. Das Ergebnis ist ein häßlicher Kratzer. Ich fluche und schimpfe mit mir selbst.

Erstmal Pause und die Position und Befestigung der Fender korrigieren. So was kann häufiger passieren. Ich senke die Fender bis auf die Wasseroberfläche ab und hoffe, dass die nächsten Schleusen nicht so voll sind.

Leider ist genau das bei Schleuse 3 der Fall, wie ich schon von weitem sehe. Also besonders vorsichtig. Ich halte gebührend Abstand von der Betonkante und muß etwas weiter springen. Diesmal passt alles.

Leider will die Schleuse jetzt nicht. Die Tore bleiben auf, nichts regt sich. Also das bekannte Spiel. Notrufknopf drücken. Eine Stimme meldet sich. „Le Ecluse No 3 Canal de Garonne ne marche pas“. „J’arrive en 10 minutes“. Klappt sogar schon auf französisch.

Nach 10 Minuten kommt tatsächlich jemand in der bekannten Uniform. Er schaut sich die Schleuse an und meint, der Kanal wäre zu voll.  Das kann ich bestätigen, wenn auch aus anderen Gründen.

Der Mann öffnet einen Schaltkasten, betätigt irgendwelche Hebel und es scheint sich ein Wehr zu öffnen. Der Wasserspiegel in der Schleuse sinkt tatsächlich, aber nur sehr langsam. Der Schleusenwärter ist auch nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Er sagt, er müsse nochmal zur vorherigen Schleuse. Dass die auch zu voll ist, hätte ich ihm sagen können.

Irgendwann kommt er wieder zurück, fummel nochmal am Wehr, aber dann scheint alles ok zu sein. Er nimmt seine Kabelfernbedienung und die Schleusentore schließen sich endlich. Der Wasserspiegel fällt und es kann weitergehen.

Die Aktion hat meinen Zeitplan ziemlich gesprengt. Ich habe noch 7 Schleusen und 45 km vor mir und es ist schon 11:30!

Der nächste Schleusenvorgang klappt wieder super. Es folgt ein 15 km langes Stück ohne Schleusen und ich kann endlich etwas Strecke machen. Der Kanal ist hier sehr eng und an beiden Uferseiten dicht bewachsen. Immer wieder liegen umgestürzte Bäume und Büsche im Kanal, so dass ich manchmal gezwungen bin Schlangenlinien zu fahren. Dazu brennt die Sonne, so daß ich mich ein wenig wie ein Forscher fühle, der einen unbekannten Flußarm im Amazonasdelta erforscht. Es scheint auch kein anderes Boot unterwegs zu sein.

Irgendwann taucht der Kanal wieder aus dem Urwald auf und es wird zivilisierter. Ich komme schneller voran als gedacht. Die verbliebenen 6 Schleusen schaffe ich problemlos. In einer Schleuse am Aquäduct über die Baise mache ich kurze Mittagspause. Ist ja nix los. Und um 17:45 bin ich schon in Le Mas d’Agenais.

Im Hafen ist alles ziemlich voll. Nur am Kai der Mietbasis von LeBoat ist noch Platz. Die Boote machen hier aber alle mit dem Heck fest. Das klappt mit Trinity so nicht, schon wegen dem überragenden Mast. Am Ufer arbeiten 2 Männer an einem der Mietboote. Ich rufe Ihnen auf Englisch zu ob es noch woanders einen Liegeplatz gäbe. Einer spricht glücklicherweise Englisch. Sie sagen mir ich könnte bei Ihnen liegen. Mit Hinweis auf meinen Mast frage ich, ob ich auch längsseits an die Pier gehen kann. Damit würde ich quasi 3-4 Liegeplätze blockieren. Kurze Rücksprache. Ja, wenn ich morgen früh weiterfahren würde, wäre das ok. Sie würden heute kein Boot mehr erwarten. Super! Die beiden helfen mir noch dabei Trinity quer zwischen die Boote zu bugsieren. Anschließend werde ich über mein Boot ausgefragt. Ob das ein Trimaran sei. Wo ich herkäme und wo ich hinwolle und ob sie das Boot mal von innen sehen könnten. Natürlich können sie. Schließlich bin ich stolz auf mein Boot, stolz, dass diese erste Etappe ganz alleine so gut geklappt hat und dass ich jetzt auch noch so einen guten Liegeplatz bekommen habe. Es gibt Strom- und Wasseranschluß am Pier. Ich bekomme einen Schlüssel für das Bad und Einkaufsmöglichkeiten sind gleich auf der anderen Uferseite.

Le Mas d’Agenais ist ein nettes Städtchen mit einer bewegten Geschichte und einigen alten, aufwändig restaurierten Gebäuden. Darunter eine alte überdachte Quelle mit Badeplatz sowie der Marktplatz vor der Kirche mit historischer Markthalle.

Die Garonne fließt hier direkt neben dem Kanal. Nach einem Spaziergang am Fluß entlang und durch den Ort geht es heute früh in die Koje.

 

Kanalimpressionen

Von Le Mas d’Agenais nach Castets-en-Dorthe
38,7 km – 8 Schleusen

Ich werde früh wach. Erstmal ein ordentliches Frühstück und dann geht es um 9:30 weiter. Der Kanal folgt der Garonne und ich habe das Gefühl, als ob es jetzt etwas voller wird. Es sind nicht viele Boote unterwegs, aber es liegen viel mehr Boote am Ufer.

Das Schleusen klappt mittlerweile souverän. Muß es auch, weil ich jedesmal aufmerksam beobachtet werde. Es sind viele Touristen unterwegs, meistens Engländer. Kommentare wie „This is not the first time you did this“ oder ein „Well done“ beim Ausfahren aus der Schleuse gehen natürlich runter wie Öl. Keine Ahnung auf wievielen Urlaubsfotos Trinty mitlerweile verewigt ist. Dieses seltsame Boot erregt Aufmerksamkeit.

Das Einzige was wirklich stört, sind die langen Algen, die mittlerweile in dichten Büschel hier im Kanal treiben. Immer wieder muß ich das Ruder hochklappen und die Algenbüschel mit dem Bootshaken abstreifen. Und auch den Motor muß ich alle paar Kilometer hochklappen, um diese doch sehr festen Algenstränge aus der Schraube zu pulen.

Vor der vorletzten Schleuse in Mazerac ist der Teppich so dicht, dass ich gar nicht bis in die Schleuse komme. Ich muß den Motor stoppen, damit er nicht abgewürgt wird.  Mit Mühe schaffe ich es, Trinity an den Festmacherleinen in die Schleusenkammer zu ziehen.

Nach der Schleuse bin ich so damit beschäftigt den Algen auszuweichen und Ruder und Motor freizuhalten, dass ich gar nicht bemerke, dass ich schon den Hafen von Castets-en Dorthe erreicht habe, das Ende  des Canal de Garonne.

Die fehlenden Lichter an der Schleusenampel sowie Rufe vom Ufer lassen mich aufblicken. Der Hafenmeister von Castets-en-Dorthe teilt mir mit, dass es erst morgen früh weitergeht. Es gibt in seinem Hafen noch eine kleine Lücke zwischen 2 großen Kanalbooten, in die ich mit meinen 3,20 m Breite reinpassen würde. Leider treibt auch dort ein riesiger Algenteppich. Ich klappe Ruder und Motor hoch und werfe meine Vorleinen rüber. Mit vereinten Kräften werde ich vom Hafenmeister und einem meiner Nachbarn an den Liegeplatz bugsiert. Sehr nett.

Anschließend gibt es ein Begrüßungspaket mit allen möglichen Informationen zum Hafen, Karte des Ortes, Infos zur Weiterfahrt auf der Garonne, Weinangebote, Gezeitentabelle von Bordeaux und Anmeldeformular für den Hafen und  die Schleuse in die Garonne. Ich soll mir erstmal alles in Ruhe durchlesen und später im Hafenmeisterbüro vorbeikommen.

So mach ich’s auch. Es ist erst 15:00. Nach dem verdienten Anlegerbier und einem Spaziergang zur Garonne und der imposanten letzten Schleuse geht’s nochmal zum Hafenmeister, wo ich das Schleusenprocedere erklärt bekomme und auch einige hilfreiche Tipps für meine Fahrt nach Bordeaux.

Geschleust wird nur bei Hochwasser. Das ist um 9:00 am nächsten Morgen. Der Hafenmeister verspricht mir zu helfen durch die Algen in die Schleusenkammer zu kommen. Wir verabreden uns für 8:45. Er weist mich auf die starke Strömung von 3-4 Knoten auf der Garonne hin, gibt mir Tips wo ich in Bordeaux am besten festmachen kann und wie ich in der Strömung den Anleger ansteuern muss. Weiterhin weist er auf die starke Strömung am Pont de Pierre hin, der alten Bogenbrücke in Bordeaux und gibt mir Empfehlungen, welche Bögen für eine Durchfahrt geeignet sind und welche eher nicht.

Ein besseres Briefing für den nächsten Tag hätte ich nicht bekommen können.

 

 

Von Castets-en-Dorthe in die Garonne nach Bordeaux
55,4 km – 2 Schleusen

Am nächsten Morgen bin ich wie besprochen um 8:45 an der vorletzten Schleuse. Ein alter Katamaran vom Typ Heavenly Twins  ist schon in der Kammer, aber wir passen noch rein. Er wird mich bis nach Bordeaux begleiten. Der Hafenmeister hilft wie versprochen Trinity durch den Algenteppich in die Schleuse zu ziehen. Das Vorbecken zur  letzte Schleuse und die Schleuse selbst sind zum Glück algenfrei, so daß ich mit eigener Kraft einfahren kann. Es geht tief runter dann öffnen sich die Tore zur Garonne. Wir verlassen den Kanal de deux Mere. 400 km und 143 Schleusenkammern liegen hinter uns. Jetzt geht es flußabwärts in den Atlantik. Noch 150km  bis zur Mündung der Gironde. Bis Bordeaux sind es 54 km.

Ich steuere gleich in die Strommitte. Es ist erst kurz nach Hochwasser, aber die Strömung schiebt schon mit bis zu 2 Knoten. Ich stelle den Motor auf niedrige Drehzahl ein, dass ich mit 5-6 Knoten über Grund vorwärts komme. Der Strom nimmt im Laufe der Zeit zu, so dass ich nach GPS zeitweise über 7 Knoten über Grund fahre. Das Fahrwasser ist breit und es sind kaum Schiffe vorhanden. Ich überlasse zeitweise dem Autopiloten das Ruder.

Wir tuckern gemütlich dahin und ich habe Zeit allerlei interessante Dinge am Ufer zu betrachten. Ich wundere mich immer wieder über die zahlreichen Wracks, die aus dem Uferschlamm herausragen. Privatboote liegen an abenteuerlichen Steganlagen im Uferschlick und es gibt zahlreiche Häuser auf Stelzen am Ufer, von denen aus offensichtlich mit Netzen gefischt wird.

Die Bebauung am Ufer wird dichter je mehr wir uns Bordeaux nähern. Schon ist Bègles, der erste Hafen vor den Toren von Bordeaux querab. Kurz danach fahre ich unter der ersten Autobahnbrücke durch. Dann sehe ich auch schon die markante Silhouette des Pont de Pierre mit seinen vielen Bögen.

Wie war das noch? Wo sollte ich durchfahren. Ich muß auf die linke Fahrwasserseite wechseln, weil die Durchfahrt auf meiner Seite gesperrt ist. Gar nich so leicht. Bei der Strömung muß ich ganz schön vorhalten. Ich beschließe den Bogen gleich in der Mitte zu nehmen.

Schon schiebt mich die Garonne durch den mächtigen Steinbogen. Ich komme mir vor wie auf einer Wasserrutsche. Links und rechts gurgelt das Wasser und im nu schieße ich auf der anderen Seite der Brücke wieder heraus. Ich versuche Trinity schön in der Strömungsmitte zu halten aber plötzlich werden wir doch von den Leewirbeln erfasst und Trinity beginnt sich zu drehen. Ich steure kräftig gegen und versuche Gas zu geben aber auch die Schraube fasst  in dem turbulenten Wasser nicht richtig und der Motor heult.

Nach einer Schrecksekunde greift das Ruder und Trinty ist wieder auf Kurs. Nach 100 Metern hat sich das Wasser auch wieder beruhigt und die Garonne fließt so gleichmäßig dahin wie vorher.

Das waren also die Turbulenzen, von denen mir der Hafenmeister in Castets-en Dorthe erzählt hat. Das hätte ich so nicht erwartet. Vielleicht war das auch gut so.

Aber halt, gleich hinter der Brücke soll  doch meine Anlegestelle sein! Stimmt da ist ein langer Schwimmponton. Ein Boot liegt dort schon.

Ich mache einen langen Bogen und fahre langsam gegen die Strömung längsseits an den Steg. Es ist jede Menge Platz. Ein Schritt an Land, die bereitgelegt Vorleine belegen und wir sind fest. Die Fahrt hat keine 4 Stunden gedauert.

Kurz darauf kommt Berhard der Hafenmeister vom Pontoon d’Honneur. Er empfiehlt mir, meinen Liegeplatz nochmal flußaufwärts an das andere Ende des Steges zu verlegen, weil dort in der Nacht weniger Wellen zu erwarten sind. Ich folge seinem Rat, denn  die Strömung ist doch sehr kräftig. Anschließend kontrolliert er meine Schiffspapiere. Das ist das erste Mal, dass ich die zeigen muß.

Der Steg liegt mitten in Bordeaux. Ein hervorragender Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung.

 

Leeturbulenzen am Pont de Pierre

Flutstrom am Pontoon d’Honneur

Von Bordeaux nach Pauillac
46,5 km

Heute steht der letzte Schlag dieser Etappe an. In der Nacht hat es ein kräftiges Gewitter gegeben und heute Morgen ist  es bedeckt aber trocken. Ich starte um 9:00 kurz nach dem Hochwasser Bordeaux, sobald der Ebbstrom einsetzt. Ich möchte kurz vor Niedrigwasser Pauillac erreichen. Laut Revierführer sollte man aufgrund der Gezeitenströmung möglichst bei Stillwasser zwischen den Gezeiten in den Hafen einlaufen. Die Hafeneinfahrt ist bei Ebbe ziemlich flach, aber das sollte für Trinity kein Problem sein. Die Strömung ist stark, so daß ich nur mit Standgas vor mich hintuckere. Trotzdem mache ich stellenweise laut GPS bis zu 8 Knoten über Grund. Ich muß auf das Fahrwasser achten und Tonnen und anderen Hindernissen rechtzeitig ausweichen. Die starke Strömung erfordert deutliche Korrekturen. Als Ergebnis des nächtlichen Gewitters treibt allerlei Gestrüpp bis hin zu Baumstämmen im Strom. Der Himmel bleibt leider bedeckt und ab und zu gibt es einen leichten Schauer. Ein ganz neues Gefühl nach den 2 Wochen mit fast durchgehend strahlender Sonne.

Man merkt,dass wir uns dem Atlantik nähern. Der Strom ist zwischenzeitlich einige Kilometer breit. Es hat sich eine leichte Welle aufgebaut und mir kommen Seeschiffe entgegen.

Ich bin schneller unterwegs als geplant. Um 11:15 bin ich am Zusammenfluß der Garonne und der Dordogne. Hier fängt die Gironne an. Gegen 12:30 ist Pauillac schon querab. Es ist ungefähr 1 Stunde vor Niedrigwasser und ich habe im Fahrwasser immer noch über 4 Knoten Strömung. Mal sehen, was mich an der Hafeneinfahrt erwartet. Ich fahre gegen die Strömung an und halte mich dicht am Molenkopf. Die Einfahrt ist nur wenige Meter breit aber hier tief genug. Auch die Strömung macht keine  Probleme. Um 13:00 mache ich am Besuchersteg fest. Hier wird Trinity die nächsten 3 Wochen bleiben.

 

Am nächsten Tag wird Trinity erstmal ausgiebig gereinigt und einer Inspektion unterzogen. Dabei habe ich feststellen müssen, dass die Navigationsleuchte vorne hin ist und die Solarpanels trotz praller Sonnenbestrahlung nicht genug Spannung liefern, um die Batterien zu laden. Das ist echt blöd. Da muß ich erstmal einen Fachmann fragen, woran das liegen kann. Muß denn immer was kaputtgehen?

Auch die Rückfahrt gestaltet sich schwierig. Sonntag früh von Pauillac zum Flughafen zu kommen scheint zu erschwinglichen Preisen nicht möglich zu sein. Der Hafenmeister war so nett, sich beim Taxiunternehmen zu erkundigen. Ich schaue wohl etwas bedröppelt drein als ich den Preis höre. Als ich anfange laut darüber nachzudenken am Vorabend nach Bordeaux zu fahren und mir dort die Nacht um die Ohren zu schlagen, macht er mir das Angebot, mich vor der Arbeit mit dem Auto zu einem akzeptablen Preis zum Flughafen zu bringen. Das ist mal ein Service. Ich nehme sofort an.

Damit wäre das auch geregelt. Ich lasse den Abend gemütlich ausklingen und freue mich auf ein Wiedersehen mit den Lieben am  nächsten Tag.

Canal du Midi und Canal de Garonne

Von Sallèles-d’Aude nach La Redorte (29.05.2017)
32,6 km – 11 Schleusen

Am Morgen nach unserer ersten Nacht im Kanal teilen wir uns auf. Lutz geht zum Bäcker, Christoph in den Supermarkt, ich zur Tankstelle. Am Abend vorher hatten uns noch zwei Engländer auf unser seltsames Boot angesprochen und uns im Laufe des Gesprächs verraten, wo wir unsere Einkäufe erledigen können. Alles nur 200m entfernt.

Letztendlich sind es  eher 2 km. Entfernungen schätzen ist nicht jedermanns Sache. Der kurze Einkaufstrip dauert somit etwas länger, aber um 10:00  werfen wir die Leinen nach einem ausgiebigen Frühstück los. Zunächst gilt es eine Flucht von 5 Schleusen zu überwinden. Danach sind wir endlich  im Canal du Midi und können uns erstmal für eine Strecke von 17 km erholen und die mediterane Landschaft zu beiden Seiten geniessen. Nach weiteren 6 Schleusen erreichen wir unser Tagesziel, Redorte. Ein kleines unscheinbares Städchen. Immerhin gibt es eine Dusche am Anleger. Ein Frau verkauft frische Kirschen und wir veranstalten ein Kirschkernweitspucken bevor wir uns ums Abendessen kümmern. Es gibt Nudeln – was sonst.

 

Von La Redorte nach Carcassonne (30.05.2017)
34,5 km – 20 Schleusen

Diesmal sind wir früh um 9:00 los. Leider sind wir diesmal nicht die ersten an der Schleuse und müssen warten. Kurz nach uns kommt Martin mit seinem holländischen Plattbodenschiff. Mit ihm fahren wir die nächsten Schleusen zusammen. Kein Problem, denn Martin hat sein 20 Meter langes Schiff zusammen mit seiner Frau im Griff.

Auf dieser Etappe haben viele Schleusen mehrere Kammern. Die Schleusen sind hier mit Schleusenwärtern besetzt. Ohne die würde wahrscheinlich das Chaos ausbrechen. Eine zeitlang sind wir regelmässig mit 2 anderen Booten in der Schleuse. Wir taufen sie Bombenleger und Prof Hastig. Während Bombenleger offensichtlich Routine beim Schleusen hat, macht Prof. Hastig seinem Namen alle Ehre. Äußerst bedächtig fährt er jeweils in die Schleusenkammer ein und steht dann trotzdem quer. Ich steh jedesmal mit dem Bootshaken am Heck bereit, um Trinity tapfer zu verteidigen. Irgendwann erklärt ein Schleusenwärter der Mannschaft von Prof. Hastig, dass es hilfreich ist, wenn eine Person vor der Schleuse aussteigt und die Leinen vom Boot entgegen nimmt. Danach funktioniert es etwas besser.

Prof. Hastig macht zum Glück irgendwann Pause. Wir fahren weiter. Wir wollen heute noch nach Carcassonne. Kurz vor 7 Uhr nehmen wir die letzte Schleuse vor dem Hafen von Carcassonne. Es gibt keinen Platz für uns in der Bootsmarina, aufgrund der Länge unseres Mastes. Wir finden einen Platz am Kanalufer. Heute leider keine Duschen.

Abends steht Stadtbesichtigung und Essen auf der Citadelle im Programm. Wir sind die letzten Gäste, die gehen.

 

Rennen um den Schleusenplatz

 

Von Carcassonne nach Castelnaudary (31.05.2017)
40,2 km – 23 Schleusen

Langsam stellt sich Routine ein. Die Schleusenvorgänge klappen immer reibungsloser. Es sind nur wenige Boote unterwegs. Die Schleusenwärter stehen per Funk in Verbindung. Die nächste Schleuse wartet meist schon mit offenen Toren auf uns. Die Tore schließen oft noch bevor wir richtig festgemacht haben. Es kommt uns vor, als nähmen wir an einem inoffiziellen Rennen um den diesjährigen Rekord zwischen Carcassonne und Castelnaudary teil und es liefen bereits  geheime Wetten zwischen den Schleusenwärtern. Unser Rekord liegt bei ca. 10 Minuten. Nach der letzten 4-fach Schleuse gegen 18:00 sind wir in Castelnaudary. Wir finden einen netten Liegeplatz, aber leider sind wir zu spät. Die Capitainerie hat schon zu und auf die Toilette kommt man nur mit einem Code. Schon wieder keine Duschen.

Heute gehen wir mal Essen.

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Von Castelnaudary über den Berg nach Montgiscard (01.06.2017)
39,6 km – 19 Schleusen

Wir starten am nächsten Tag etwas später. Die Capitainerie hat ab 8:30 auf und wir können die sanitären Einrichtungen benutzen. Ich habe bei Google Maps eine Tankstelle entdeckt, die nur 1,6 km entfernt ist und mache mich mit zwei  10Liter Kanistern auf den Weg. Es geht vorbei an der 4fach Schleuse, unserem Zieleinlauf von Gestern, einer stillgelegten Eisenbahnstrecke und wilden Schrebergärten. Die wirtschaftliche Blütezeit, die vielleicht der Kanal mit sich gebracht hat, scheint vorbei zu sein. Gegen 10 Uhr fahren wir weiter.

Es geht jetzt Schlag auf Schlag. 7 Schleusenkammern auf 4 km, dann haben wir das Plateau des Kanals erreicht. Zur Gipfelfeier machen wir an der Stelle, wo der Kanal mit Wasser gespeist wird fest. Wir sind jetzt auf 198m über NN, die wir uns über 71 Schleusenkammern erkämpft haben. Ab der nächsten Schleuse geht’s wieder bergab.

Nach der Mittagspause um 13:30 geht es weiter. Bergab ist das Ganze wesentlich entspannter. Wir schaffen heute noch weitere 12 Schleusen und machen gegen 18:30 an einem alten Anleger in Montgiscard fest. Wasseranschluss ist vorhanden, aber wieder keine Duschen. Wir behelfen uns heute mit der Heckdusche, was erstaunlich gut funktioniert und nach der Hitze des Tages die notwendige Abkühlung liefert.

Anschließend erkunden wir das in der Nähe liegende Örtchen. Einen Bäcker gibt es und eine imposante Kirche in Backsteingotik, aber kein Restaurant, in das wir einkehren könnten. Wir versorgen uns an Bord.

 

Von Montgiscard durch Toulouse in den Canal de Garonne (02.06.2017)
31,5 km – 9 Schleusen

Man merkt, dass der Abstieg Richtung Atlantik wesentlich gemäßigter erfolgt als der Anstieg vom Mittelmeer. Der Abstand zwischen den Schleusen ist größer und der Schleusenhub geringer. Alles läuft viel entspannter ab. Keine Wassermassen, die in die Kammer stürzen und große Turbulenzen verursachen.

Wir kommen schnell voran. Gegen Mittag sind wir schon in Toulouse. Das Ufer ist von Hausbooten gesäumt und wir müssen langsam fahren. Die Temperaturen nähern sich der 30 Grad Marke und wir sind froh, wenn Bäumen am Ufer Schatten spenden. Vor der Riquet Bridge müssen wir einen Zwangsstop einlegen. Der Schleusenbetrieb hat von 12:30 bis 13:30 Mittagspause. Das scheint auch für Automatikschleusen zu gelten. So ganz haben wir das noch nicht durchblickt. Lutz und Christoph gehen auf die Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit. Außer viel Verkehr und einer Statue zu Ehren Paul Riquet, dem Kanalerbauer gibt’s aber nichts .

Die nächste Schleuse befindet sich direkt vor dem Bahnhof. Sie ist ziemlich groß. Es ist schon ein witziges Gefühl, nach all den Tagen, in denen wir fast alleine durch die französischen Landschaften gefahren sind, jetzt mit dem Boot mitten in der Großstadt vor dem Bahnhof zu stehen, umringt von mehrspurigen Strassen. Um uns tost der Verkehr. Die Schleuse wird anscheinend fernbedient. Ich winke in die Überwachungskamera und hebe den Daumen. Der Wasserspiegel senkt sich und wir fahren in den Keller von Toulouse.

Es geht ziemlich tief runter und der Verkehrslärm ist nur noch gedämpft zu vernehmen. Wir fahren eine zeitlang zwischen steilen Wänden, bevor der Kanal wieder breiter und  von einer grünen Böschung und Fußwegen auf beiden Seiten gesäumt wird. Noch 2 Schleusen und wir sind im Port de l’Embouchure. Der Kanal du Midi endet hier in einem großen Becken mit 2 Abzweigungen. Scharf rechts geht es in den Canal de Garonne.

Die Schleusenwärterin der letzten Schleuse hat uns mitgeteilt, dass der Canal de Garonne heute ab Schleuse 4 gesperrt ist und erst am nächsten Tag wieder öffnet. Was tun? Das Hafenbecken hier mitten in der Stadt erscheint uns, insbesondere in der drückenden Hitze nicht sehr verlockend. Es gibt keinerlei Schatten. Wir beschließen weiterzufahren. Da muß es doch noch einen besseren Platz geben.

Gibt es leider nicht. Der Canal de Garonne führt die ersten Kilometer bis Montech fast schnurgrade entlang von Autobahnen und der Schnellzugstrecke nach Bordeaux durch Industriegebiete. Die Gegend sieht nicht sehr einladend aus. Am Ufer und unter den Brücken sehen wir zahlreiche Behausungen, deren Bewohner wir gar nicht näher kennenlernen wollen.

Vor der Schleuse Nr.1 tummeln sich plötzlich eine Menge kleiner Boote mit Kindern, die anscheinend gerade rudern lernen. Das sieht nicht so aus als ob die Kleinen ihre seltsamen Gefährte, die aussehen wie mit Rudern ausgerüstete Surfboards, beherrschen. Ich nehme das Gas raus, da werden wir auch schon vom Ufer angesprochen. Offensichtlich der Trainer, der uns auf dem Fahrrad entgegen gefahren ist. Wir möchten doch bitte langsam fahren und uns links halten, er würde versuchen, seine Schützlinge auf die rechte Fahrwasserseite zu bugsieren.

Wir haben natürlich vollstes Verständnis. Schließlich sind meine beiden Mitfahrer selbst passionierte Ruderer, worauf sie natürlich auch hinweisen. So entspinnt sich ein Gespräch in dessen Verlauf uns plötzlich einfällt, dass so ein Ruderheim doch bestimmt Duschen hat. Könnte man nicht eben……..

Natürlich kann man. Die Dusche wird für uns geöffnet und wir bedanken uns mit einer kleinen Spende in die Jugendkasse. Das tut gut. Insbesondere da die Sonne nach wie vor brennt und die Temperatur die 30 Grad  überschritten hat.

Wir fahren weiter auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen. Vor Schleuse 4 ist Schluß. Na dann müssen wir wohl oder übel hier übernachten.

Wir starten noch eine Expedition in das benachbarte Industrierevier, um unsere Essens- und Trinkwasservorräte aufzubessern. Mitten zwischen Autowerkstätten, Schrottplätzen, Bauunternehmungen finden wir tatsächlich einen Bio Laden, wo wir ein paar Lebensmittel und einen Kanister Wein erstehen.

Zurück an Bord wird gekocht und irgendwie wird der Abend doch noch lustig.

 

Von Schleuse Fenouillet nach Montech (03.06.2017)
36,2 km – 6 Schleusen

Am nächsten Morgen warten wir vergeblich darauf, dass wir in die Schleuse einfahren können. Die Ampel zeigt auch nach 9:00 zwei rote Lichter. Also mal wieder den Notrufknopf gedrückt. Keine Reaktion. Am Bedienpult steht eine Notrufnummer. Da meldet sich nur der Anrufbeantworter. Ist diese Schleuse jetzt dauerhaft kaputt? Wir versuchen es wieder und wieder. Schließlich meldet sich eine Stimme auf Französisch. Wir erläutern, dass die Schleuse Nr. 4 im Canal de Garonne keinen Mucks von sich gibt. Er scheint zu verstehen und teilt uns mit, dass er in „fifty minute“ da ist. Ich frage nach „fifteen minute“ nein fifty. Ja super, dann ist ja schon bald Mittag!

Nach gut einer Stunde kommt jemand mit dem typischen weissen Dienstfahrzeug der Kanalgesellschaft angebraust. Er schaut sich die Ampel an und scheint erstmal die Schleuse einzuschalten. Wurde gestern Abend wohl vergessen. Anschliessend wird die Handbedienung rausgeholt und das Tor geöffnet. Wir können einfahren. Das Tor schließt sich und schon isser wieder auf und davon.

In der nächsten Schleuse sehen wir ihn wieder. Sie funktioniert aber er weist uns darauf hin dass an der darauffolgenden Schleuse gearbeitet wird. Wir sollen den Mechaniker dort ansprechen. Er würde uns helfen.  Aha.

Die besagte nächste Schleuse ist geschlossen. Kein Licht, keine Reaktion, kein Mechaniker. Nicht zu fassen. Wir legen an, um mal wieder den Notruf zu betätigen, aber da kommt auch schon unser bekannter Schleusenwärter angebraust. Er fragt uns wo der Mechaniker ist. Achselzucken unsererseits. Er bedeutet uns wieder an Bord zu gehen und fängt an, irgendwelche Inspektionsschächte an der Schleusenmechanik zu öffnen. Vom Boot aus sehen wir dass irgendwann eine zweite Person zur Hilfe kommt. Anscheinend der Mechaniker.

Wir haben das Gefühl, als wären wir seit Monaten die ersten, die überraschend den Kanal benutzen wollen und jetzt müssen erstmal alle Schleusen auf unserem Weg wieder gängig gemacht werden.

Irgendwann geht das Tor auf und wir können einfahren. Bevor das Tor wieder ganz zu ist, sind beide wieder auf und davon. Müssen wohl schnell die nächste Schleuse reparieren. Zumindest funktioniert ab jetzt alles.

Das Wetter wird schlechter. Es wird kühl und fängt schließlich an zu regnen. Ich ziehe mein Ölzeug an und der Rest der Crew begibt sich in die Kajüte und betreibt Augenpflege.

Um 15:00 erreichen wir Montech. Ein richtiger Hafen mit Hafenbecken und Anlegestegen. Es gibt Strom, Wasser, Dusche, Stadt mit Einkaufsmöglichkeit und Sternerestaurant direkt am Hafen. Sehr schön.

Am Hafen werden wir von einem Mann auf einem Moped angesprochen. Er wäre der Schleusenwärter und will wissen, ob und wann wir am nächsten Tag weiter wollen. Er wohnt anscheinend auch auf einem der Boote hier.

Nach einem Besichtigungs- und Einkaufstrip ins nahe Örtchen begeben wir uns ins Hafenrestaurant, welches uns empfohlen wurde. Das Essen ist wirklich gut, wenn auch nicht gerade günstig. Sowas hätten wir hier nicht erwartet. Das Publikum scheint auch durchaus von weiter her zu kommen.
Nur Gin Tonic können die hier gar nicht. Das war ’ne Frechheit. Abzüge in der B-Note.

Von Montech nach Moissac (04.06.2017)
21,4 km – 15 Schleusen

Am nächsten Morgen starten wir nicht allzu früh. Die Ampel an der Schleuse direkt hinter dem Hafen zeigt doppelrot. Geht das schon wieder los? Die Schleuse scheint auch keine Automatikschleuse zu sein. Da kommt auch schon der Mopedmann von gestern am Ufer entlang gebraust. Ach ja, das ist ja der Schleusenwärter. Er parkt sein Moped und nimmt Helm und Jacke ab. Darunter erscheint vorschriftsmäßig die blaue Schleusenwärteruniform. Der Mann ist jetzt im Dienst. Die Schleuse öffnet sich. Klappt ja gut.

Wir kommen in der Schleuse ins Gespräch. Er betreut die nächsten 5 Schleusen, die alle modernisiert wurden und halbautomatisch funktionieren. Er wird uns bis zur letzten Schleuse begleiten. Viele Boote scheint hier niemand zu erwarten.

Parallel zu diesen Schleusen gab es früher ein sogenanntes Wasserkeilhebewerk. Man könnte auch Wasserrutsche für grosse Boote dazu sagen. Zwei riesige Eisenbahntriebwagen auf Rädern haben bis zum Jahr 2009 größere Schiffe auf einer schiefen Ebene den Kanal hochgeschoben. Seit der Kanal kommerziell nicht mehr genutzt wird, lohnt sich der Betrieb nicht mehr und die Anlage wurde stillgelegt. Schade, das hätte ich gerne mal gesehen.

Die 5 Schleusen absovieren wir gemeinsam in Rekordzeit. Unser Schleusenwärter knattert uns voraus. Die Schleusentore sind geöffnet wenn wir ankommen. Er drückt die Knöpfchen und fährt wieder voraus. Super Service.

Kurz vor Moissac, unserem Tagesziel,  überqueren wir via Aquädukt  die Tarn. Ein beeindruckendes Bauwerk. Moissac scheint ein nettes Städtchen zu sein, aber der Hafen ist ziemlich voll. Es scheint auch irgendein Volksfest mit Rummel stattzufinden. Wir hätten wohl besser reservieren sollen. Unschlüssig treiben wir zwischen den eng geschlossenen Bootsreihen. Es gibt noch 2 Lücken. Wir interessieren uns für die größere von beiden. Vielleicht passen wir mit unserem fast 15 Meter langen Mast da rein. Der Hafenmeister ruft uns vom Ufer was zu. Diese Lücke wäre schon für eine Penniche (großes Kanalboot) reserviert. Wir weisen auf unseren Mast hin und nach einigem hin und her gibt er sein ok. Dann muß die Penniche halt in die kleine Lücke. Schwein muß man haben.

Ian, der Hafenmeister ist ein cooler Typ. Er ist Engländer und scheint den Hafen auf eigene Rechnung zu betreiben. Er erklärt uns, dass hier gerade Pfingsten gefeiert wird. Der Hafen ist aber eigentlich immer voll und normalerweise reservieren die Boote hier ihre Plätze. Aha, jetzt wissen wir’s. Dass die Penniche ihm vielleicht böse ist, falls sie nicht in die letzte Lücke passt scheint Ihn weniger zu stören – zu unserem Glück. Heute macht er sich hauptsächlich um seinen Hund Betsy sorgen. Betsy ist schon etwas älter und hasst Lärm, insbesondere Feuerwerk und das Böllerknallen, das gerade irgendwo am Ufer der Tarn stattfindet. Bei jedem Schuß zuckt Betsy zusammen. Ian weist uns darauf hin, dass am nächsten Tag die meisten Läden geschlossen haben. Er erklärt wo die Sehenswürdigkeiten im Ort sind. Den Schüssel zu Klo und Duschen kann man sich bei Bedarf von seinem Boot abholen. Ian ist eigentlich immer da.

Nach einem Anlegerbier machen wir uns auf Erkundungstour. Es gibt jede Menge alter Gebäude, einen sehr alten Dom, an dem man die Baustile der letzten 500 Jahre erkennen kann und ein Kloster auf einem Berg. Von oben hat man eine schöne Aussicht auf Moissac.

Wir haben heute nicht wirklich Lust auf Rummel und verbringen den Abend auf dem Boot.

 

Von Moissac nach Agen (05.06.2017)
43 km – 8 Schleusen

Am nächsten Morgen geht’s wie üblich gegen 10:00 weiter. Wir kommen zügig voran. Keinerlei Schleusenausfälle oder ähnliche Schwierigkeiten. Die Landschaft links und rechts wird wieder interessanter und der Kanal verläuft nicht mehr so schnurgerade wie hinter Toulouse. Um 15:30 sind wir schon in Agen und bekommen einen Liegplatz am Schwimmsteg in der Locaboat Marina.  Der Schwimmsteg ist sehr wackelig, was Lutz beim verpatzten Anlegemanöver fast zum Verhängnis wird, als er mit einem weiten Satz auf den Steg springt. Das  Marinapersonal findet’s lustig.

Der Bahnhof von Agen liegt direkt neben dem Kanal, nur durch eine Strasse getrennt. Lutz und Christoph verlassen mich hier. Ihr Urlaub ist zu Ende. Meiner eigentlich auch, aber ich hänge noch ein paar Tage an. Ich möchte Trinity doch noch gerne in die Gironde bringen.  Nachdem wir im Bahnhof für Lutz und Christoph die Zugtickets zurück nach Toulouse gekauft haben geht’s auf Erkundungstour.

Man sieht dem Städtchen an, dass es schon bessere Tage gesehen hat. Es gibt schöne alte Bausubstanz, die leider an vielen Stellen brökelt. Wie auch schon in den anderen Orten zu sehen, scheint die wirtschaftliche Situation im Moment schwierig zu sein.

Abendessen gibt es heute zum Abschied in der Pizzeria „Al Dente“. Nach einem Absackerwein an Bord geht es heute früh in die Koje.  Um 6:30 ist Wecken, um 7:23 geht der Zug.

Canal de la Robine

Der Wecker klingelt unerbittlich. Warum macht dieses Handy in aller Hergottsfrüh so einen Lärm. Es ist 8:00 Uhr.

Langsam dämmert’s wieder. Wir wollten um 9:00 los. Der Wetterbericht hatte 4 Windstärken vorhergesagt auf 5 zunehmend bis Mittag. Eigentlich haben wir keine Lust, die Strecke über’s offene Meer nach Port la Nouvelle, wo der Kanal beginnt, bei viel Wind und Welle zurückzulegen. Irgendwie fühlen sich alle etwas flau. Woran das wohl liegt? Richtig Hunger hat auch keiner. Also Kaffee aufgesetzt und dann Leinen los. Frühstücken in Port la Novelle.

Als wir das Hafenbecken verlassen, kommt uns eine Seenotrettungskreuzer entgegen. Wie grüssen freundlich. Die Seenotretter grüssen zurück, blicken aber etwas skeptisch. Einer deutet mit der Hand Wellenbewegungen an und zeigt aufs Meer. Ein mulmiges Gefühl stellt sich ein. Als wir uns der Mole nähern wird klar was gemeint war. Gischt sprüht über den Molenkopf. Na prima. Genau das, was wir vermeiden wollten. Zum Glück weht der Wind in unsere Richtung. Trotzdem fixieren wir den Mast nochmal mit einem dicken Festmacher, damit er sich bei Stampfbewegungen nicht verselbständigt.

Draussen hat es 0,5 bis 1m Welle von schräg achtern. Der Wind weht auflandig, aber solange der Motor durchhält, eigentlich kein Problem. Trinity nimmt die Wellen mit dem Steuerbordschwimmer und sie laufen problemlos unter uns durch – bis auf ein paar Ausnahmen.

Kurz vor Cap Leucate sehen wir, warum die Seenotretter draussen waren. Ein Rettungsschiff ist dabei, einen Segler vom Strand freizuschleppen. Scheint schwierig zu sein. Ob der einen Motorschaden hatte? Schnell weiter und am Kap vorbei.

Wir haben schon auf der Anfahrt zu Port Leucate festgestellt, dass hier bis zu einer Seemeile vor der Küste jede Menge Stellnetzte ausgelegt sind. Jetzt nur nicht eines dieser Dinger in die Schraube bekommen. Wir halten aufmerksam Ausschau. Die Netze sind mit Bojen und Fähnchen gekennzeichnet, die aus einem netzartigen Stoff bestehen. Kaum zu sehen diese Dinger. Gut dass 6 Augen Ausschau halten.

Gegen 11:30 laufen wir in Port la Nouvelle ein. Ein langer Schlauch mit Steganlagen für die Großschiffahrt, Kränen, Lagerhäusern und Öltanks. Ganz am Ende befinden sich Schwimmstege für Sportboote. Wir beschließen dort anzulegen, um erstmal zu frühstücken und dann die Schwimmer einzuklappen, um Trinity kanalfertig zu machen. Der Wind treibt uns mächtig ab, aber im zweiten Anlauf klappt das Anlegemanöver. In der Nähe befindet sich eine Boulangerie und Lutz kommt wenig später mite einer Tüte voll frischer Croissants und anderem französischem Backwerk wieder an Bord. Lecker!

Nach unserem Brunch wollen wir es zunächst mit nur einem eingeklappten Schwimmer versuchen, aber bei der Einfahrt in den Kanal wird schnell klar, dass wir damit immer noch zu breit sind. Ein bisschen Kopfrechnen hätte uns das auch vorher klar gemacht aber dazu steckte uns allen wohl noch die vorherige Nacht zu sehr in den Knochen. Also schnell den zweiten Schwimmer eingeklappt. Dabei sind wir erstmal mit unserem Ruder im Schlick am Kanalufer steckengeblieben. In den folgenden Tagen sollten wir noch häufiger feststellen, dass wir mit unserem 1,20 m tiefen Ruder Furchen in den Kanalschlick ziehen, Wasserpflanzen und Gestrüp einsammeln und an unbekannten Dingen hängenbleiben. Die Auflaufsicherung, die dafür sorgt, dass das Ruder bei Grundberührung hochklappt hat mehrfach nachgewiesen, dass sie perfekt funktioniert.

Nach wenigen Kilometern kommt die erste Schleuse. Aha, und wie funktioniert das jetzt? Christoph unser Schleusenmann probiert die Knöpfe der Automatik. Leider erwischt er die falschen. Das bergseitige Tor geht auf und nicht das auf unserer Seite. Dann passiert erstmal nichts. Dumm gelaufen. Wir sind schnell von einer Horde Touristen umringt, die alle helfen wollen aber auch keine Ahnung haben. Schließlich drückt einer den Notrufknopf und siehe da eine Stimme meldet sich auf französisch. Der hilfreiche Passant erklärt, dass hier ein paar Deutsche die Schleuse benutzen wollen aber nichts geht. Die Stimme am anderen Ende verspricht in 30 Min da zu sein. Also warten. Nach 20 Min tut sich plötzlich was. Die bergseitigen Tore gehen zu, der Wasserspiegel fällt und die Tore auf unserer Seite gehen auf. Magic! Super, wir fahren in die Schleusenkammer ein.

In dem Augenblick fährt der Schleusenwärter elegant mit seinem weissen VNF-Dienstwagen vor. Wir erklären mit Englisch und Händen und Füßen, dass plötzlich alles wieder funktioniert. Achselzucken, ja manchmal passiert das. Der Mann schaut noch zu, wie wir unseren ersten Schleusenvorgang beenden. Und fährt dann wieder.

Wir folgen jetzt einige Kilometer dem Kanal, der hier an einer Seite von der Bahnlinie und auf der anderen Seite von dem Etang de Gruissan, einem der Flachwassergebiete an der Küste und Salinen gesäumt wird. Nach 20 km erreichen wir Narbonne, eine altes südfranzösischen Städtchen, wo wir einige enge Durchfahrten unter Brücken und Häusern sowie weitere Schleusen zu bewältigen haben. Leider haben wir unser Tagesetmal noch nicht ganz erreicht. Nach weiteren 6 Schleusen und 10 km sind wir in Salleles d’Aude. Das Städchen bietet Anlegestellen mit Wasseranschluß, Einkaufsmöglichkeiten und eine Pizzeria. Hier bleiben wir. Außerdem ist es kurz vor 19:00 Uhr und die Schleusen machen sowiso Feierabend.  Den Wasseranschluss nutzen wir nach dem verdienten Anlegerbier für eine ausgiebige Bootswäsche und anschließend dazu unsere Wassertanks wieder aufzufüllen.

Nach dem Besuch der Pizzeria (mittelmäßig) haben wir den Abend an Bord mit unsern spanischen Weinvorräten und mitgebrachten Musikkonserven ausklingen lassen.

Zurückgelegte Strecke: 8 Seemeilen bis Port La Nouvelle, 34 km Kanal und 8 Schleusen.

Der Mast ist ab

Einen Schönheitspreis wird Port Leucate wohl nie gewinnen. Der Hafen fühlt sich eher an wie ein großes Bootslager. Unser Liegeplatz direkt in der Technical Area verstärkt den Eindruck noch. Rund um uns herum wird geschliffen, gemalert, gebohrt und gewienert was das Zeug hält. Der ganze Dreck und literweise Aceton, mit dem die hier ihr Gerät reinigen, läuft in die Kanalisation. Ich hoffe, die haben hier einen Farbabscheider oder sowas. Kann es sein, daß das Mittelmeer hier deshalb so blau ist? Die Liegegebühren sind auch gepfeffert.

Aber was soll’s. Wir haben hier alles was wir brauchen. Die Dame in der Capitainerie ist sehr nett. Wir können da liegenbleiben, wo wir sind und unser Krantermin am Nachmittag wird auch bestätigt. Der Preis für den Kran ist ok. Um uns herum sind Läden für Marinezubehör, wo ich relativ günstig einen neuen Bootshaken (der Alte ist in San Feliu irgendwie „abhanden gekommen“) und diverse Leinen aus Restbeständen bekomme.

Der Vormittag ist damit ausgefüllt, das Boot vorzubereiten. Schlauchboot einpacken, Großsegel abschlagen, Großbaum vom Mast abnehmen, alle Leinen und Verbindungen vom Mast zum Boot lösen (Pilotleinen nicht vergessen! Wir wollen ja auch alles wieder zusammenkriegen). Die Mastauflagen, die ich in San Feliu vorbereitet habe, müssen zusammengeschraubt und aufgebaut werden. Gut, dass das schon erledigt ist! Für uns alle ist es das erste Mal, dass wir sowas machen. Ich muß noch in den Mast, um das Halteseil für den Mastkran zwischen der ersten und zweiten Saling zu befestigen. Gut, dass ich mir vorher noch ein Heftchen vom Mastbauer Selden angeschaut habe, in dem das beschrieben war.

Die Zeit vergeht wie im Flug. Schließlich ist der Kran da. Die Backstagen sind schnell gelöst. Nur der Bolzen vom Vorstag, der irgendwo tief unten im Ankerkasten versteckt ist, wehrt sich noch.  Aber Christoph schafft auch dieses mit heldenhaftem Einsatz, indem er sich schlangengleich, kopfüber in den Ankerkasten zwängt.

Nach 20 Minuten ist alles erledigt. Der Mast liegt wie er soll. Vorstag mit Fock und der Großbaum werden auch noch ordentlich verzurrt. Die Antennen und Windgeber im Masttop werden abgebaut. Wir sind zufrieden mit unserem Werk und stolz auf uns selbst. Zeit, Duschen zu gehen und die uns schon bekannte Hafenkneipe nebst Restaurant aufzusuchen, um die erfolgreiche Aktion bei einer leckeren, gebratenen Dorade und französischem Wein zu feiern.

Direkt neben dem Restaurant gibt es die Taverne du Bateau returné, dessen Dachkonstruktion wirklich ein umgestülptes Holzboot zu sein scheint. Dort finden regelmäßig Auftritte lokaler Musiker statt.

Schon während des Essens ist uns aufgefallen, dass die heutige Combo genau unserem Musikgeschmack entspricht und ziemlich gut ist. Der Rest ist eigentlich schnell erzählt: Wir sind nach dem Essen in das umgestülpte Boot umgezogen und haben uns der Musik, sowie einigen weiteren geistigen Getränken hingegeben. Wie spät, beziehungsweise früh wir wieder an Bord waren, läßt sich nicht mehr rekonstruieren.

Um 8:00 klingelte der Wecker.

Auf nach Frankreich

Mittwoch morgen um 3 war die Nacht vorbei. Um kurz vor 4 ging’s auf nach Bremen zu unserem Flieger nach Girona. Diesmal sind wir zu dritt, Lutz, Christoph und ich. Vielen Dank an Tina, die uns in aller Hergottsfrüh nach Bremen gefahren hat.

Die Dame am Security Check war ziemlich genervt ob meiner vielen Ersatzteile. Nach gründlichem Durchwühlen meines Gepäcks und ausgiebiger Rücksprache mit einem Kollegen, ob ein Ölfilter ein Sicherheitsrisiko darstellt, wurde ich schließlich durchgewunken, nicht ohne den üblichen Hinweis, daß ich doch diese Dinge demnächst besser als Gepäck aufgebe. Ich gelobte zerknirscht Besserung, bin aber innerlich äußerst zufrieden, dass mein Spleissnadelset, welches ich tief in meiner Tasche vergraben habe, nicht beanstandet wurde.

Dreieinhalb Stunden später waren wir am Schiff. Wahnsinn! Eine Autofahrt von Meine nach Kiel kann länger dauern. Alles war noch so, wie wir es 4 Wochen vorher zurückgelassen hatten. Wir beschlossen, noch am gleichen Tag loszusegeln, da für die nächsten Tage nur wenig Wind vorhergesagt war und wir Strecke machen mussten. Schnell wurden die nötigsten Lebensmittel eingekauft und im Marinabüro ausgecheckt. Um  14:30 haben wir abgelegt. Wind Südwest, Stärke 2Beaufort, ruhige See. Ziel: Soweit wir kommen. Nach einem entspannten Segelnachmittag unter Spinnaker, haben wir schließlich um 18:30 in einem Mooringfeld in der Cala Sant Roc festgmacht.

Nach der Hitze des Tages war das blaue Wasser der Bucht trotz der noch niedrigen Temperatur einfach zu verlockend. Nach kurzer Überwindung waren alle im Wasser. Herrlich erfrischend! Anschließend wurde schnell das Schlauchboot aufgepumpt, um den Ort zu erkunden, ein paar noch fehlenden Einkäufe zu erledigen und die örtliche Strandbar zu testen.

Nach einer ruhigen Nacht vor Anker hat der Wind am nächsten Morgen wie vorhergesagt aufgefrischt und leider auch auf Nord gedreht.  Genau aus der Richtung, in die wir wollten. Unser Ziel war Agde, wo wir im Fluß Herault an einer kleinen Werft unseren Mast legen wollten, um anschließend etwas weiter flußaufwärts über einen Stichkanal in den Canal du Midi zu gelangen.

Nach einem ordentlichen Frühstück ging es um 9:00 weiter. Kreuzkurs Richtung Cap des Creuss war angesagt. Laut Windvorhersage sollte der Wind gegen Mittag auf Nordost drehen, so dass wir uns zunächst Richtung Westen aufs Mittelmeer hinaus orientiert haben. Ausnahmnsweise ist die Vorhersage diesmal eingetroffen, so daß wir auf einem schönen Backbord Anliegerkurs um 15:00 das Kap passieren konnten.

Kurz nachdem wir das Kap passiert haben schläft der Wind ein. Die berechnete Zeit für die 70 Meilen bis Agde schob sich auf den frühen Morgen des nächsten Tages. Ein Plan B musste her. Ich hatte im Vorfeld schon bei einigen Alternativhäfen nach Kranmöglichkeiten am Samstag nachgefragt. Port Leucate schien bei den aktuellen Bedingungen die beste Alternative zu sein. Zum Glück waren wir noch in Mobilfunkreichweite zum Land. Die Dame in der Capitainerie war trotz Sprachproblemen sehr hilfsbereit und wir konnten einen Liegeplatz für die Nacht und einen Krantermin für den folgenden Nachmittag vereinbaren. Super, auf nach Leucate – leider erstmal unter Motor.

Um 16:15 stellte sich endlich eine leichte Brise ein. Motor aus und schnell den Spinnaker gesetzt. Der Wind hatte mittlerweile weiter auf Ost gedreht und nahm in der nächsten Stunde auf 10kn zu, so daß wir bei halbem Wind bis zu 13Knoten Fahrt machten. Die Stimmung an Bord verbesserte sich mit jeder Minute und wir hatten gute Hoffnung unseren Zielhafen noch bei Tageslicht zu erreichen.

Kurz vor Port Leucate ist der Wind dann doch wieder eingeschlafen, aber um 21:20 haben wir die Einfahrt zum Hafen erreicht. Die uns zugewiesene Box war leider für Trinity zu schmal. Zum Einklappen der Schwimmer hatten wir nun wirklich keine Lust mehr, so dass wir kurzentschlossen direkt in der Kranbox festgemacht haben. Das Gute daran, die Hafenkneipe, wo wir bei Lifemusik den Abend ausklingen lassen konnten, lag direkt gegenüber am Pier.

Für den nächsten Tag ist Mastlegen angesagt.

Der Countdown läuft

Der Countown zur 2. Etappe läuft. Am Donnerstag geht es wieder los nach Spanien. Hoch motiviert und mit neuer Crew. Zur Einstimmung habe ich in diesem Beitrag einen Zusammenschnitt der Filmschnipsel von der letzten Etappe eingefügt. Viel Spaß!

Heimfahrt – Ende der ersten Etappe

Heute Nacht war es sternenklar und entsprechend kalt. Das Thermometer sagt 2 Grad. Die Schlafkabine gleicht heute morgen einer Tropfsteinhöhle. Um 6:00 klingelt der Wecker. Erstmal Heizung an und Kaffeewasser aufsetzen.  Anschließend in die klammen Klamotten gezwängt und Zähne geputzt. Waschen entfällt heute.

Für 6:45 hatten wir José den Taxifahrer bestellt, weil so früh kein Bus nach Girona fährt. Von da sollte es über Narbonne nach Toulouse zu unserem Flieger gehen. Auf dem Weg nach Girona können wir die noch schneebedeckten Berge der Pyrenäen sehen. Auch das Taxi ist von innen beschlagen.

Die Zugverbindung nach Toulouse klappt prima. Das Wetter ist super und wir geniessen die südfranzösische Landschaft. Der Zug folgt im Prinzip genau der Strecke, die wir eigentlich segeln bzw. fahren wollten. Ein Vorgeschmack auf die zweite Etappe Ende Mai. Kurz vor Narbonne fährt der Zug ein paar Kilometer direkt neben dem Canal de Robine durch  den Etang de la Sèche. In Carcassonne kreuzen wir den Canal Du Midi und auf der Busfahrt durch Toulouse zum Flughafen ebenfalls.

Ryanair hat mal wieder eine Stunde Verspätung und wir haben knapp den Anschlußzug in Berlin  Schönefeld verpasst. Irgendwann sitzen wir doch im Zug nach Wolfsburg und geniessen unser Abschlussbier im Zugbistro. Anna macht blöde Videos mit Ihrem Iphone.

6 Tage Siesta

Der Impeller ist gestern angekommen. Heute Morgen wurde der Motor wieder zusammengeschraubt und getestet. Hat nicht mehr als 15 Min gedauert! Alles funktioniert prima. Es kommt wieder ein kräftiger Kühlwasserstrahl. Das Getriebeöl wurde auch gewechselt. War anscheinend bitter nötig. Man nennt das wohl Wartungsstau.

Damian erklärt mir, warum die Beschaffung des Teils so schwierig war. Die spezielle Langschaftvariante meines Motors hat aus Platzgründen einen kleineren Impeller. Den hat aufgrund der seltenen Nachfrage niemand vorrätig. Zumindest habe ich jetzt die richtige Teilenummer und kann mir so ein Teil auf Lager legen.

Das Wetter ist seit gestern ziemlich ekelig geworden. Dauernieselregen und Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Die Heizung an Bord funktioniert aber prima. Anna und ich machen es uns in der Kajüte bei Tee und Keksen bequem. Anna arbeitet an einem Business Plan für Ihr Studium und ich schreibe Blog, lese, sichte Bilder und surfe im Internet.

Die Investition in meine externe WLAN Antenne war übrigens ihr Geld wert. Verbindung ins Internet war bisher nie ein Problem. Entweder über das Hafen WLAN oder auch über das offene Netz irgendeiner Kneipe in Hafennähe. Anna konnte sogar Ihre Trash Serie gucken.

Trinity hat Ihre Flügel eingefahren und liegt in einer neuen Box. Zwei Plätze weiter wohnt der Segellehrer des Club Nautico auf seinem Boot. Er hat versprochen während unserer Abwesenheit ein Auge auf das Boot zu haben.

Gottseidank haben wir das gute Wetter der letzten Tage genutzt, um ein wenig die Gegend zu erkunden. Die Costa Brave ist zwar aufgrund Ihrer rauhen Küste und der oft starken Winde anspruchsvoll für den Segler aber landschaftlich um so reizvoller. Man sollte sich eigentlich Zeit nehmen, um die Küste zu erkundigen und auch einige Hafentage einplanen anstatt so, wie wir es vorhatten hier nur durchzuhetzen. Vielleicht ist dies eine Lehre für die weiteren Etappen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Jetzt ist es amtlich. Trinity wird die nächsten 4 Wochen in Sant Feliu bleiben (müssen)! Die Beschaffung dieses kleinen Gummirades für die Kühlwasserpumpe dauert 3 Tage. Nachdem unser Servicetechniker erstmal das falsche Teil bestellt hat, müssen wir über das Wochende ausharren, bis er am Montag bewaffnet mit Seriennummer, Baujahr und genauer Typenbezeichnung auf die Suche nach dem korrekten Ersatzteil gehen kann. Montag Nachmittag kommt der Anruf: „Karl, you have no luck“. Es stellt sich heraus, dass das Teil wohl nirgendwo im näheren Umkreis auf Lager ist und zentral von Honda bestellt werden muß. Wenn der Expressversand klappt, ist es Mittwoch da. Leider ist ab Mittwoch Abend das Wetterfenster Richtung Golf Du Lyon wieder zu. Es sind 7 Windstärken aus nördlicher Richtung am berüchtigten Cap de Creus angesagt. Nicht machbar!

Aber mal der Reihe nach. Eigentlich lief alles ganz gut am Freitag. Unser Motorbootskipper hat mich am Nachmittag zum Marinedepot gefahren, wo ich die Ersatzteile nebst Dichtmasse in Empfang nehmen konnte. Anschließend ging es zur Ferreteria (Eisenwarenhandel – Ich lerne noch Spanisch hier), wo ich ein paar vernünftige Schrauben kaufen konnte.

Ich habe mich bei meinem Vorbesitzer erkundigt ob er die Inspektionsdeckel mal ausgetauscht hat. Hat er, weil die Originalen wohl schon etwas brüchig waren. Sehr löblich! Leider hat er Schrauben verwendet, die so kurz waren, dass sie kaum im GFK gegriffen haben. Zwei Umdrehungen haben gereicht, und die Schrauben waren draussen. Habe erstmal alle Schrauben an allen vier Inspektionsöffnungen ausgetauscht. Das hält jetzt!

Der Einbau des neuen Inspektionsdeckels nebst Austausch aller Schrauben an den weiteren Deckeln hat keine Stunde gedauert.

Nur noch auf unseren Motorexperten warten und dann los. Gegen 18:00 kam der Anruf. „Karl, the impeller is wrong. It is impossible today. You have to wait till Monday evening“. Den Rest der Geschichte hab ich ja schon erzählt.

Super! Frustration macht sich breit. Gerade hatte ich bei Sylvie in Port Gruissan den Krantermin bestätigt und einen Liegeplatz gebucht. Also Liegeplatz absagen. Den Krantermin am Dienstag halte ich erstmal fest.

Ich nutze die Wartezeit um die Reparaturliste abzuarbeiten. Der Fehler an der Navigationsbeleuchtung ist schnell gefunden. Die Anschlüsse vorne sind total korrodiert. Als ich die Lampe abschraube brechen die Kupferkabel gleich ab. Ein erneuter Gang zur Ferreteria um neue Ringkabelschuhe zu kaufen. Der kleine Laden scheint alles zu haben. Kabel großzügig abgeschnitten, Kabelschuhe aufgequetscht, wieder zusammengeschraubt alles schön dick mit Sikkaflex abgedichtet – geht wieder (30 min).

Die Toilettenspülung ist auch schnell behoben. Im Ansaugventil hat sich ein kleiner Fisch verklemmt. Nachdem der entfernt ist geht’s wieder.

Was jetzt tun. Ich könnte ja schon mal die Mastauflagen bauen, damit das  erledigt ist. Claudia in der Rezeption zeigt mir wo der nächste Baumarkt ist und organisiert mir ein Großraumtaxi, in dem ich die langen Hölzer transportieren kann. Damit ist der Sonntag ausgefüllt. Der Motorbootskipper und die Marineros schauen vorbei und fragen was ich da für seltsames tue? Ich erkläre es und sie nicken. Aha. Bin mir nicht sicher, ob das Anerkennung oder Mitleid ist. Mir zumindest gefällt meine Konstruktion.

So, alles fertig. Boot ist wieder trocken, dicht und funktionsfähig, bis auf diesen verd…. Motor.

Am Montag Nachmittag dann die Hiobsbotschaft.